bdew: Wasserfakten im Überblick (Stand: November 2017)

Wasserfakten im Überblick (Stand: November 2017)

Inhalt

 Öffentliche Wasserversorgung nutzt nur 2,7% der verfügbaren Wasserressourcen
 Wasserförderung um 24 % gesunken – niedrigster Wassergebrauch in Industriestaaten
 Wasserversorgungsunternehmen fördern überwiegend Grundwasser
 Haushalte und Kleingewerbe dominierende Kundengruppe
 Wasserbedarfsprognosen nicht eingetreten
 Haushaltswassergebrauch konstant
 62,6 Milliarden EURO seit 1990 investiert
 24 Cent täglich für Trinkwasser

Öffentliche Wasserversorgung nutzt nur knapp 3 % der verfügbaren Wasserressourcen

Deutschland ist ein wasserreiches Land: Im langjährigen Mittel stehen pro Jahr 188 Milliarden Kubikmeter Wasser zur Verfügung. Die Wasserentnahme aller Wassernutzer beträgt 33,1 Milliarden Kubikmetern. Insgesamt werden gut 17% des jährlichen Wasserdargebotes dem Wasserkreislauf entnommen und diesem nach Gebrauch wieder zugeführt. Etwa 83 % des Wasserdargebotes werden nicht benutzt. 

Wassernutzung in Deutschland 2013

 

Die öffentliche Wasserversorgung nutzt lediglich 2,7% des jährlichen Wasserdargebotes. Die Wasserressourcensituation in der Bundesrepublik Deutschland bietet auch in Zukunft hervorragende Voraussetzungen für die Versorgung der Bevölkerung mit einwandfreiem Trinkwasser. Grundlage ist ein wirksamer Gewässerschutz.

Wasserförderung um 23,9 % gesunken.

Im Zeitraum 1990 bis 2015 ist die jährliche Wasserförderung in Deutschland um 24 % zurückgegangen. In absoluten Werten ausgedrückt bedeutet dies eine Reduzierung der  Wasserförderung um gut 1,6 Milliarden Kubikmeter. BDEW Bundesverband der  Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

Entwicklung der Wasserförderung 1990 bis 2015 in Mio. m³

Wasserversorgungsunternehmen fördern überwiegend Grundwasser Grundwasser ist mit einem Anteil von 61,5 % die überwiegend genutzte Ressource für die  Wassergewinnung der öffentlichen Wasserversorgung in Deutschland. Die natürliche  Grundwassererneuerung setzt dabei eine Grenze für die Wasserentnahme der  Wasserversorgungsunternehmen pouvez trouver sur cette page. Zweite wichtige Ressource für die Trinkwassernutzung ist mit einem Anteil von 30,5 % Oberflächenwasser einschließlich angereichertem und uferfiltriertem Grundwasser. Quellwasser ist frei zutage tretendes Grundwasser und trägt mit 8,0 % zur Bedarfsdeckung bei. Je nach Verfügbarkeit geeigneter Wasservorkommen werden für die öffentliche Wasserversorgung daher in unterschiedlichem Maße Grund-, Quell- oder Oberflächenwasser zur Bedarfsdeckung genutzt.

Haushalte und Kleingewerbe dominierende Kundengruppen

Analog zur Wasserförderung ist auch die Wasserabgabe der öffentlichen  Wasserversorgung in Deutschland zurückgegangen. Obwohl auch der Wassergebrauch von Haushalten und Kleingewerbe seit 1990 insgesamt gesunken ist, hat diese  Kundengruppe in der Abgabestruktur der Wasserversorgungsunternehmen ständig an Bedeutung gewonnen und macht heute 79,4 % der Wasserlieferungen aus.

Öffentliche Wasserversorgung in Deutschland – Wasserabgabe nach Kundengruppen 1990 und 2015

Haushaltswasserverbrauch konstant

Im Zeitraum von 1990 bis 2015 hat sich der personenbezogene Wassergebrauch um 16%  verringert. Der durchschnittliche Wassergebrauch der Bevölkerung betrug 2015 pro Einwohner und Tag 123 Liter. Der Rückgang des Wassergebrauchs ist seit 1990 bundesweit auf ein verändertes Verbraucherverhalten zurückzuführen: Im Haushaltsbereich durch Einsatz moderner Technik in Form von wassersparenden Haushaltsgeräten und Armaturen, in der Industrie durch Mehrfachnutzung und Wasserrecycling bei den Produktionsprozessen.

Entwicklung des personenbezogenen Wassergebrauches- in Litern pro Einwohner und Tag, Deutschland

Wasserbedarfsprognosen nicht eingetreten

Die in den siebziger Jahren und 1980 im Rahmen des Wasserversorgungsberichts der Bundesregierung erstellten Wasserbedarfsprognosen gingen von einem kontinuierlich steigenden Wasserverbrauch in Deutschland aus. Diese – auf die alten Bundesländer bezogenen – Prognosen sind durch die tatsächlich eingetretene Entwicklung des Wassergebrauchs eindeutig widerlegt: Statt der prognostizierten 219 Liter pro Einwohner und Tag lag der Gebrauch von Haushalten und Kleingewerbe im Jahr 2000 bei 136 Litern! In den neuen Bundesländern hat sich der spezifische Wasserverbrauch von 142 Litern pro Einwohner und Tag im Jahr 1990 auf 93 Liter im Jahr 2000 vermindert. 2015 ergab sich bundesweit ein durchschnittlicher Wasserverbrauch der Haushalte (einschließlich Kleingewerbe) von 123 Litern pro Einwohner und Tag in Deutschland.

62,6 Milliarden EURO seit 1990 investiert

Um den Verbrauchern jederzeit ein qualitativ hochwertiges Trinkwasser in ausreichender Menge anbieten zu können, investieren die Wasserversorgungsunternehmen kontinuierlich zur Erhaltung, Modernisierung und zum weiteren Ausbau der Versorgungsanlagen. Insgesamt sind von der öffentlichen Wasserversorgung im Zeitraum von 1990 bis 2015 62,6 Milliarden Euro in Wassergewinnung, Aufbereitung und Speicherung, in Wassertransport- und Wasserverteilungsanlagen sowie für Zähler und Messgeräte investiert worden. In Deutschland verfügt jedes an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossene Wohngebäude über einen Wasserzähler.

Investitionen öffentliche Wasserversorgung

Allein im Jahr 2015 betrug das lnvestitionsvolumen ca. 2,5 Milliarden Euro. Mit einem Anteil von 62,8% stellt der Rohrnetzbereich den Schwerpunkt der Investitionstätigkeit dar. Folge sind unter anderem die sehr geringen Wasserverluste im Vergleich zu anderen  europäischen Ländern.

24 Cent täglich für Trinkwasser

Jeder Bürger in der Bundesrepublik Deutschland gibt im Durchschnitt täglich etwa 0,24 Euro für Trinkwasser aus. Pro Person belaufen sich damit die Trinkwasserkosten auf rund 88 Euro im Jahr. Der monatliche Anteil für Trinkwasser gemessen am ausgabefähigen Einkommen 2015* der Haushalte beträgt 0,22 Prozent.
*) lt. Statistischen Jahrbuch 2017, Tabelle 6.1.1 = 3.276 Euro/Monat (Seite 174)

Quelle:

BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

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