Streit um Arzneirückstände im Trinkwasser

Im Trinkwasser finden sich immer mehr Arzneirückstände. Die Grünen wollen die Hersteller an den Kosten der Reinigung beteiligen. Doch die wehren sich.

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Die Grünen fordern aufgrund zunehmender Arzneimittelrückstände im Wasser eine finanzielle Beteiligung der Pharmaindustrie an den Kosten der Wiederaufbereitung. „Die Pharmaindustrie darf sich nicht länger aus ihrer Verantwortung stehlen“, sagte ihre umweltpolitische Sprecherin Bettina Hoffmann. Wenn Arzneihersteller das Wasser durch ihre Medizinprodukte verunreinigten, hätten sie auch die Wiederaufbereitung mitzufinanzieren. „Es darf nicht sein, dass die Kosten für die Wasserwiederaufbereitung allein bei den Wasserbetrieben hängen bleiben oder auf die Verbraucherinnen und Verbraucher umgelegt werden.“

Arzneihersteller: Abwasserreinigung ist gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Die Pharmaindustrie lehnt die geforderte Kostenbeteiligung ab. Die medizinische Versorgung sei „ein Grundbedürfnis der Bevölkerung“, sagte der Geschäftsführer Forschung des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa), Siegfried Throm, dem Tagesspiegel. „Die Beseitigung der bei ihrer Anwendung unvermeidlichen Arzneistoffspuren im Abwasser ist deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe indegenerique.be/. Sie sollte auch gesamtgesellschaftlich finanziert werden.“

Anlass für den Vorstoß ist die Forderung einer „vierten Reinigungsstufe“, die Schätzungen zufolge rund 1,2 Milliarden Euro kosten würde. Dabei geht es um die Beseitigung von Mikroverunreinigungen, etwa durch Gebrauchschemikalien, Medikamente, Schädlingsbekämpfungsmittel und hormonaktive Stoffe wie Weichmacher oder UV-Filter in Sonnencremes und Kosmetika. Zudem landen in den Kläranlagen über das Abwasser von Kliniken und Pflegeheimen immer mehr antibiotika-resistente Bakterien .

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Wasserfilter in der Küche gegen Arzneimittel Rückstände

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