Wieder Fäkalkeime in Trinkwasser: So schützen sich die Menschen in Unterfranken
Valentin Verheyen
Weiter Alarm beim Trinkwasser: Ob beim Zähne putzen, Salat waschen, Wunden reinigen oder für die Zubereitung von Säuglingsnahrung – fast 50.000 Menschen nordwestlich von Würzburg müssen auch in den nächsten Tagen ihr Wasser abkochen.
in den unterfränkischen Orten sollte kein Wasser direkt aus der Leitung getrunken werden. Symbolbild: Oliver Berg/dpa
Dies gaben die Landratsämter Main-Spessart und Würzburg jetzt bekannt. In der Wasserprobe von Montag haben die Experten im Labor erneut Fäkalkeime gefunden.
Tabletten aus der Apotheke
Die Folge: Nicht nur Privatleute, sondern auch Vereine, Schulen, Kindergärten und Altenheime müssen weiter die Gefahr aus ihrem Wasserhahn im Blick haben. „Wir ärgern uns wie wahrscheinlich 50.000 andere auch und kochen das Wasser ab“, sagt der Geschäftsführer des St. Josefs Stifts in Eisingen, Bernhard Götz. Dies stelle die Großküche für die 270 behinderten Bewohner sowie die 70 Bewohner der Außenwohngruppen in Höchberg, Waldbüttelbrunn und Kist vor keine allzu große Herausforderung. Dennoch ärgere ihn die völlige Unkenntnis über die Ursache der Verunreinigung…
Filter und Flaschenwasser
Beim Michaelismarkt, dem großen Jahrmarkt der Gemeinde Neubrunn, wurden 20 Filter für je 100 Euro für die Wasserhähne all der Vereine angeschafft, die mit Lebensmitteln in Berührung kamen. Da die Filter aufgrund eines Ablaufdatums nirgends in dieser Zahl vorrätig waren, musste man über den Großhandel gehen, so Bürgermeister Heiko Menig. Er fühlt sich bei der Lösung des Problems vom Wasserversorger sowie den Gesundheitsämtern gut beraten und unterstützt. Wer die Kosten übernimmt, ist allerdings noch unklar. Die Filter sollen jetzt in örtlichen Eisdielen und Cafés zum Einsatz kommen.
Auf ähnliche Hilfe hofft jetzt Anselm Rost, Vorsitzender der Blaskapelle Eisingen, die an diesem Wochenende mit einem Beatabend und Festbetrieb ihr 35-jähriges Bestehen feiert. Über welche Maßnahmen sich Gesundheitsamt und Gemeinde abstimmen, steht noch nicht fest. Klar ist: Statt einem Salatteller wird es wohl eher eine Bratwurst im Brötchen geben.
Die Hotline des Gesundheitsamtes Würzburg ist unter Tel. (09 31) 80 03-59 84, die des Gesundheitsamtes Main-Spessart unter Tel. (09 353) 79 31-608 zu den Öffnungszeiten der beiden Landratsämter erreichbar.